Der Verkauf eines Hauses wirft oft die Frage auf, wann der Verkäufer die Immobilie verlassen muss. Viele Verkäufer haben die Sorge, das Haus unmittelbar nach dem Notartermin räumen zu müssen. Tatsächlich gibt es aber Gestaltungsspielraum, der eine reibungslose Übergabe ermöglicht.

1. Der vertraglich vereinbarte Übergabetermin

Grundsätzlich bestimmt der Kaufvertrag, wann die Immobilie an den Käufer übergeben wird. In den meisten Fällen erfolgt die Übergabe nach vollständiger Kaufpreiszahlung, es sei denn, etwas anderes wurde vereinbart. Erst mit Zahlung des Kaufpreises geht das wirtschaftliche Eigentum an den Käufer über.

Mögliche vertragliche Regelungen:

• Sofortige Übergabe nach Kaufpreiszahlung (Regelfall)
• Vereinbarung einer längeren Nutzungszeit für den Verkäufer
• Teilweise Nutzung durch den Verkäufer nach Übergabe

2. Kann ich länger im Haus bleiben?

Ja, eine spätere Übergabe kann vertraglich geregelt werden. Viele Käufer sind flexibel, wenn der Verkäufer mehr Zeit für den Umzug benötigt. Mögliche Lösungen sind:

• Mietfreies Wohnen für eine Übergangszeit
• Mietvertrag mit dem Käufer für eine befristete Nutzung
• Übergabe erst nach Abschluss eines neuen Kauf- oder Mietvertrags für den Verkäufer
  
  

3. Umfang der Räumung – muss ich alles entfernen?

Nicht immer muss das Haus vollständig leer übergeben werden. Häufig übernehmen Käufer Möbel, Einbauten oder sogar Entrümpelungsarbeiten. Auch hier gilt: Vertragliche Vereinbarungen schaffen Klarheit.

• Vollständige Räumung durch den Verkäufer (Regelfall)
• Teilweise Übernahme von Möbeln oder Gegenständen durch den Käufer
• Entrümpelung durch den Käufer gegen Kaufpreisminderung
  
  

4. Fazit – Flexibilität und Vertragsgestaltung

Ein Hausverkauf bedeutet nicht automatisch einen sofortigen Auszug. Verkäufer und Käufer haben Spielraum, um eine für beide Seiten praktikable Lösung zu finden. Wer frühzeitig mit dem Käufer über den Auszugstermin und die Räumung spricht, kann Stress vermeiden und den Übergang gut planen.